Gift oder Heilmittel?
Schon Paracelsus hat vermeintlich giftige Pflanzen mit stark wirksamen Alkaloiden als Heilmittel verwendet. Beispielsweise waren Nasentampons mit Alraunentinktur den Ersatz für eine Narkose oder das Bilsenkraut half in verschiedener Form gegen Zahnschmerzen. Heute werden die drei stark wirksamen Nachtschattengewächse in potenzierter oder spagyrischer Form als Heilmittel angewendet.
Skorpion, Pluto und das 8. Haus
Mit ihren starken Wirkungen und den dunklen Blütenfarben werden sie dem Planetoiden Pluto und dem Tierkreiszeichen Skorpion zugeordnet. Plutopflanzen begleiten den Weg durch die Dunkelheit zum Licht. Durch sie fällt es uns leichter an die archaischen Wurzeln des eigenen Bewusstseins anzukommen und sich mit der ganz persönlichen Wahrheit zu konfrontieren. Das Thema im 8. Haus dem Zeitraum des Skorpions lautet „ich ergründe“. Es geht um Wandlung, Magie und Heilung. Skorpion-Geborene besitzen häufig heilenden Eigenschaften mit welchen sie ihren Mitmenschen Gutes tun können. Auch Paracelsus hatte bei seiner Geburt die Sonne im Skorpion.
Wandlung durch Nachtschattengewächse
Diese Pflanzen helfen einem zur eigenen Wahrheit zu kommen. Aus dieser Pflanzenfamilie kommen viele Lebensmittel wie zum Beispiel Kartoffeln, Tomaten, Oberschienen, Chilli und Peperoni. Neben diesen Genusspflanzen zählen auch viele psychoaktive Pflanzen zur Familie der Nachtschattengewächse. Um diese als Heilmittel einsetzen zu können, werden sie in potenzierter Form als homöopathische Mittel oder als spagyrische Essenzen angewendet.
Die im Folgenden beschriebenen Pflanzen sind stark giftig und können bei deren Konsum heftige Vergiftungsreaktionen auslösen.
Atropa belladonna - Tollkirsche
Die Tollkirsche gedeiht an vielen Orten in Europa und mag kalkhaltige, sonnige oder halbschattige Waldränder. Die Pflanze weist einen strauchartigen Wuchs auf und versteckt im Sommer ihre violett braunen Blüten unter ihren ganzrandigen Blättern. Daraus entwickeln sich im Herbst schwarz glänzende Beerenfrüchte die einem wie dunkle Augen aus dem Busch entgegenblicken. Sie enthalten den Wirkstoff Atropin welcher in den Augen zu einer Erweiterung der Pupillen führt. Römische Frauen hielten diesen Effekt für besonders Attraktiv und sind aufgrund dieser Anwendung für den lateinischen Namen Bella donna verantwortlich. Die alkaloidhaltige Pflanze war das Vorbild für alle Augentropfen welche die Pupillen erweitern damit die Augenmediziner in den Hintergrund sehen können.
Als Arznei verwendet werden die Blätter der Tollkirsche welche eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem ausüben und so eine krampflösend wirken. Da die Heilpflanze giftig ist, wird sie als spagyrische Essenz oder in potenzierter Form verabreicht.

Belladonna offenbart ihre Giftigkeit nicht offensichtlich, denn die dunkelvioletten Beeren sind süsslich und verleiten zu deren Genuss. Schon wenige Beeren reichen, um eine halluzinogene Wirkung hervorzurufen und können bis zum erblinden führen. Die Tollkirsche schaltet den Verstand aus, lässt uns so falsche Denkarten loslassen und in die Intuition zu gehen. Die schwarze Farbe der Beeren deutet auf das Andocken an etwas Unbewusstes hin und mit den potenzierten Extrakten können wir vertrauensvoll loslassen.
In der Homöopathie gilt Atropa Belladonna als Akutmittel bei hohem Fieber und plötzlich auftretenden, heftigen Beschwerden. Typische Anzeichen für Belladonna sind einen hoch roten Kopf, Fieber mit Schwitzen, heftige, pulsierende Schmerzen, Unruhe und einen starren Blick mit erweiterter Pupille. Diese Patienten möchten alleine im Dunkeln sein und haben trotz hohem Fieber das Bedürfnis sich zuzudecken. Ähnlich wie die Pflanze ihre Blüten und Beeren unter ihren Blättern versteckt, verkriecht sich der entsprechende Patient tief unter die Decke.
Hyoscyamus niger - Bilsenkraut
Das Bilsenkraut gedeiht nicht da wo es gesäht wurde, denn Ameisen transportieren den Samen und nehmen diese mit auf ihren Weg. Aufgrund dieser reisenden Signatur kann Bilsenkraut homöopathisch und als Spagyrik Reisebeschwerden lindern und hilft, seinen eigenen Weg zu finden.

Der rhythmische Aufbau der Blattstruktur vom Bilsenkraut deutet auf die Wirkung bei Störungen im rhythmischen System hin und kann beispielsweise bei Herzrhythmusstörungen den Takt verbessern. Die schwarzen Äderchen in den Blüten werden häufig als Signatur von Altersheilmittel gedeutet und Hyoscyamus niger bietet sich in Mischungen gegen Altersgebrechen an. Grundsätzlich wirken die Extrakte vom Bilsenkraut entspannend, krampflösend, schmerzlindernd, sie beruhigen das zentrale Nervensystem und lindern nervöse Überreizung, Ohrensausen und Ohrenschmerzen. Die aneinander gereihten Samenkapseln sehen den menschlichen Backenzähnen ähnlich und mit deren Rauch oder Mundspülungen wurden im Mittelalter Zahnschmerzen gelindert.
Als alte Zauberpflanze wird das Bilsenkraut unter fachkundiger Anleitung auch heute noch als Türöffner angewendet um in eine erweiterte Wahrnehmung zu kommen.
In der Homöopathie werden Mittel nach dem Ähnlichkeitsprinzip gewählt und Hyoscyamus niger kommt bei allen wahnsinnigen Geisteszuständen zum Einsatz. So hilft es bei sexueller Manie, Verfolgungswahn oder den Hang dazu sich selber Schmerzen zuzuführen. Der Sexualitätstrieb oder der geistige Erkenntnisdrang wird körpergerecht angepasst. Auch Personen die zu sehr in einer Traumwelt leben und Mühe haben sich mit der Realität auseinanderzusetzen können von diesem Mittel profitieren.
Mandragora officinarum - Alraune

Die Alraune ist eine der ältesten und berühmtesten Heilpflanze der Menschheit und wurde nach den Ägyptern von Paracelsus und Hildegard von Bingen verwendet. Sie ist eine Pflanze der Eingeweihten und zählt mit dem Bilsenkraut zu den Hexenkräutern und Schamanenpflanzen. Diese Pflanzen wurden zu Paracelsus Zeiten in der Operationsvorbereitung verwendet und führten als Nasentampons appliziert zu narkotischen Zuständen bei den Patienten.
Bei der Alraune ist vor Allem das enthaltene Scopolamin mit seiner stark krampflösenden Wirkung von grosser Wichtigkeit. In einem bekannten Mittel gegen Bauchkrämpfe, ist heute ein Abkömmling dieses Wirkstoffes enthalten. In spagyrischer Form können wir von der stark krampflösenden und muskelentspannenden Wirkung profitieren, ohne Nebenwirkungen fürchten zu müssen. Mandragora wirkt stark entkrampfend auf den gesamten Verdauungstrakt, hilft bei starken Menstruationskrämpfen und wirkt schmerzlindernd bei arthritischen Beschwerden. Zudem lindern ihre Extrakte die Sensibilität gegenüber Wetterveränderungen und stabilisieren Stimmungswechsel.
Modul Skorpion - Pluto
Diese 3 giftigen Pflanzen und deren Heilwirkung sind neben Anderen, Thema im Modul Skorpion Pluto. Das tiefgründigste und dunkelste Modul im Jahreskurs Naturheilkunde im Jahresverlauf.